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Die Mamelucken erobern Akko

18. Mai 1291

Die Mamelucken erobern Akko

Lange hatte der Sultan Kalaun gezögert, hatte die Falken in seinen Reihen in die Schranken gewiesen und an seinem Waffenstillstandsvertrag mit Akko festgehalten. Doch nun hatten die Ungläubigen den Bogen überspannt. Zug um Zug waren in den vergangenen Jahrzehnten die Kreuzfahrer durch die Muslims zurückgedrängt worden. Vor 30 Jahren schon war Antiochia gefallen, die größte aller Frankenstädte im Orient. 1290 war nur die palästinensische Hafenstadt Akko noch in fränkischer Hand geblieben. Durch den Vertrag mit Sultan Kalaun von 1283 geschützt, blühte die Handelsmetropole auf, und die fernen Herrscher im Westen verfielen ein letztes Mal der Sehnsucht nach einer Herrschaft im Heiligen Land. So traf im Sommer 1290 noch einmal eine stattliche Flotte ein, an Bord eine Horde fanatisierter fränkischer Kämpfer. Betrunken und plündernd zogen sie durch die Stadt, bald fielen die ersten arabischen Händler ihrer Mordlust zum Opfer. Ende August eskalierte die Situation nach einem Saufgelage. Anstatt die Mörder auszuliefern, behaupteten die fränkischen Großen, die muslimischen Händler hätten selbst die Schuld zu tragen, denn sie hätten die Gäste aus Europa provoziert. Nun war auch Kalauns Geduld am Ende. Der Herrscher des Mameluckenreichs schwor auf den Koran, die Waffen nicht eher aus der Hand zu legen, als bis der letzte Franke aus dem Land gejagt sei. Doch Kalaun war ein Greis, wohl um die 70 Jahre alt. Und im November, eine Woche nach dem Aufbruch der Truppen, starb er. So dauerte es noch bis zum Frühjahr des folgenden Jahres, bis sich sein Sohn und Nachfolger Khalil daran machen konnte, das Vermächtnis des Vaters zu erfüllen. Die mächtigen Katapulte der Mamelucken zermürbten die Mauern der Stadt, fränkische Gegenangriffe wurden abgewehrt. Am 18. Mai 1291 fiel Akko und damit die letzte Bastion der Kreuzfahrer. Und ein Chronist berichtet: „So wurden die Franken, die einmal dabei waren, Damaskus, Ägypten und viele andere Länder zu erobern, aus ganz Syrien und dem Küstengebiet vertrieben. Gebe Gott, dass sie nie mehr Ihren Fuß in dieses Land setzen!“

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