Rund 200 000 Wörter gelangen täglich von der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg, kurz dpa, in die Redaktionen von Tageszeitungen, Rundfunk- und Fernsehanstalten. Verglichen mit heute fielen die Anfänge wesentlich bescheidener aus, wenn auch die Startbedingungen äußerst günstig waren.
Am 18. August 1949 schlossen sich die „Zonenagenturen“ der amerikanischen, der britischen und der französischen Besatzungsmacht zu einer Agentur zusammen, die nun ganz in deutscher Hand lag. Die Verantwortung war groß: Man versuchte alles zu vermeiden, was an den nationalsozialistischen Propagandadienst des Deutschen Nachrichtenbüros hätte erinnern können. Dieser hatte zwischen 1933 und 1945 die gleichgeschalteten Hetzblätter mit Nachrichten versorgt. Die dpa wollte dagegen unabhängig von staatlichen, parteilichen oder wirtschaftlichen Interessenvertretungen sein. So hieß es in der ersten Meldung: „das kennzeichen der dpa muss vom ersten tage an das vertrauen der deutschen zeitungen, der deutschen oeffentlichkeit und der welt haben“.
Auch die Rechtsform der neuen Agentur, deren erster Chefredakteur Fritz Sänger war, sollte eine staatliche Einflussnahme verhindern. Bei der seit 1951 als GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) geführten dpa durften nur die einzelnen Medienunternehmen Gesellschafter sein und niemals mehr als 1,5 Prozent der Anteile erwerben, bis heute. Aktuell ist die dpa ein Zusammenschluss von 191 Gesellschaftern. Sie ist weltweit die viertgrößte Nachrichtenagentur.