Wenn sich im Mittelalter Könige trafen, galt es viel zu bedenken. In der illiteraten Gesellschaft kamen dem Ritual, dem Zeichen überragende Bedeutung zu. Äußerer Rahmen, Zeremoniell und Kleidung mußten unmißverständlich so gewählt werden, daß keiner der Teilnehmenden in seinem Rang herabgesetzt wurde. Als sich König Heinrich I. im Juni 935 mit den Königen Rudolf von Westfranken und Rudolf von Burgund traf, war schon der Ort mit Bedacht gewählt worden: Man kam im Grenzgebiet zwischen Westfranken und dem ostfränkisch-deutschen Reich zusammen, in Ivois an der Chiers (heute Carignon/Ardennen). Bei aller sinnfällig demonstrierten Gleichrangigkeit wurde jedoch die erstarkte Stellung Heinrichs I. gegenüber seinen westlichen Nachbarn deutlich, hatte er doch das umkämpfte Lotharingien (in dem Ivois lag) in sein ostfränkisch-deutsches Reich eingliedern können. Eigentlicher Anlaß für das Herrschertreffen war die Bitte des westfränkischen Grafen Heribert von Vermandois gewesen, Heinrich I. möge sich als sein Lehnsherr beim westfränkischen König in einem schweren Konflikt für ihn verwenden. Heinrich vermittelte erfolgreich, und die drei Könige schlossen eine Schwurfreundschaft (amicitia), die zu gegenseitiger Treue und Hilfe verpflichtete.
8. Juni 935
Dreikönigstreffen1. Juni 2005
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