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Dreister Kunstraub im Louvre

21. August 1911

Dreister Kunstraub im Louvre

Der Louvre war geschlossen, wie jeden Montag. Nur Fotografen, Kunstgelehrte, wenige angemeldete Kopisten sowie mit Reparaturen beauftragte Handwerker hatten Zutritt. Und ein Dieb: Gegen 7 Uhr betritt ein kleiner Mann mit schwarzem Schnurrbart zusammen mit einigen anderen Arbeitern die Sammlungsräume. Raschen Schrittes eilt er zum ersten Stockwerk. Er scheint sich auszukennen und sein Ziel genau anzusteuern: den Salon Carré. Hier hängt sie, die Mona Lisa. Kein Wachmann ist weit und breit, als der Mann im Arbeitskittel mit wendigen Griffen das Meisterwerk Leonardos von der Wand nimmt. Er versteckt den schweren Holzrahmen hinter einer kleinen Tapetentür und eilt, mit der Holztafel unter dem Kittel, die Treppe hinab. Nur ein Klempner sieht den Mann, hält ihn jedoch für einen Angestellten. Durch einen Seiteneingang verlässt der Dieb den Louvre. Und mit ihm die Mona Lisa. Kaum zu glauben, doch es dauerte bis zum nächsten Nachmittag, bis der Verlust entdeckt wurde. „Einbruch im Louvre!“ titelten die Zeitungen in Paris – und konnten es selbst kaum glauben. Es fehlte jede heiße Spur. So wäre es auch geblieben, hätte sich der Täter nicht selbst gemeldet: Knapp zweieinhalb Jahre nach dem Raub nahm ein gewisser Vincenzo Perugia Kontakt zu dem Florentiner Kunsthändler Alfredo Geri auf und bot ihm nichts Geringeres an als die verschwundene Mona Lisa. Geri meldete seine Entdeckung der Polizei, die die Mona Lisa samt ihrem Entwender in Gewahrsam nahm. Nun war zwar das Kunstwerk wieder da, doch alle Welt fragte sich, weshalb der italienische Anstreicher den Raub getätigt hatte. Sein Geständnis gibt Aufschluß: Er hielt es „für eine schöne Tat, dieses Meisterwerk Italien wiederzugeben.“ Nach Frankreich war es nämlich durch Napoleon gekommen. Bei so viel Patriotismus ließen selbst die Richter Gnade walten: Nur sieben Monate Gefängnis verhängten sie über den berühmtesten Kunstdieb seiner Zeit. Und die Mona Lisa kehrte zurück in den Louvre.

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