Eduard II. machte sich gleich nach seinem Herrschaftsantritt 1307 durch die offene Begünstigung seines Favoriten Piers Gaveston unbeliebt. Als die Barone 1311 in „Ordinances“ genannten Reformvorschlägen Einfluss auf Finanzen und Ämtervergaben nehmen wollten und obendrein Gaveston ins Exil schickten, ignorierte der König die „Ordinances“ und holte Gaveston aus dem Exil zurück. Schließlich ließen Eduards Widersacher Piers Gaveston ermorden.
Damit nicht genug: Im schottischen Bannockburn erlitt Eduard 1314 durch den schottischen König Robert the Bruce eine historische Niederlage. Und im Inneren Englands musste er sich gegen seinen Rivalen Thomas von Lancaster durchsetzen, diesmal mit Hilfe seiner Günstlinge Vater und Sohn le Despenser. Zu Fall brachten Eduard aber nicht die Barone, sondern seine Frau Isabella, die heimliche Geliebte Roger Mortimers, der ein alter Feind Eduards war. Als Isabella 1325 in diplomatischer Mission nach Frankreich gesandt wurde, kehrte sie mit einem Invasionsheer zurück. Die Despensers wurden getötet, Eduard wegen Unfähigkeit zugunsten seines Sohnes zur Abdankung gezwungen und in Berkeley Castle inhaftiert. Am 21. September 1327 wurde Eduards Tod öffentlich verkündet; er war ermordet worden. Galt der König den Zeitgenossen als grausam, arrogant und schlecht beraten, so interessierte man sich später fast nur noch für die angebliche Homosexualität des Monarchen.