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Ein Staufer auf dem Thron

7. März 1138

Ein Staufer auf dem Thron

Als Kaiser Lothar III. im Dezember 1137 starb, glaubte er, seinem Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen den Weg auf den Königsthron geebnet zu haben. In der Tat standen die Zeichen gut für den Welfenherzog, von den Großen des Reichs zum römisch-deutschen König gewählt zu werden. Als Herzog von Sachsen und Bayern war er der mächtigste und einflußreichste Fürst des Reichs, der neben seinem umfangreichen Eigengut zudem auf einen riesigen Machtkomplex südlich der Alpen verweisen konnte. Auf dem Sterbebett hatte ihm Kaiser Lothar die Reichsinsignien anvertraut, und so sah wohl die Mehrheit der Fürsten in Heinrich dem Stolzen den künftigen König. Ein Irrtum: Der Staufer Konrad und seine Anhänger kamen der zu Pfingsten 1138 geplanten Wahl zuvor. Eine Fürstengruppe um den Erzbischof von Trier versammelte sich am 7. März desselben Jahres in Koblenz und hob in Gegenwart eines päpstlichen Legaten und mit Zustimmung des heiligen Stuhles Konrad III. auf den Königsthron. Zwei Wochen später empfing er in Aachen Salbung und Krönung, auch wenn er sich dabei mit Kopien der Reichsinsignien und dem Kardinallegaten Dietwin anstelle des Kölner Erzbischofs als Koronator bescheiden mußte. Die Frage nach der Legitmität der Wahl und Krönung Konrads wäre anachronistisch, denn allein Krönung, Salbung und der Konsens der Fürsten konstituierten den König des 12. Jahrhunderts. In der Tat riefen die überrumpelten Großen nun zur Eintracht auf und verzichten darauf, einen Gegenkönig zu küren. Um die Einheit von Kirche und Reich nicht zu gefährden, brachten sie, unter ihnen auch Heinrich der Stolze, dem Stauferkönig Konrad ihre Huldigung entgegen.

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