Astronomen hatten berechnet, daß in Rom am 1. August 45 n.Chr. eine Sonnenfinsternis stattfinden sollte. Ausgerechnet auf diesen Tag fiel auch der Geburtstag des Kaisers Claudius. Und darin lag das Problem: Himmelsphänomene wie Finsternisse oder Kometen konnten sich zu diesem Zeitpunkt die wenigsten erklären und betrachteten sie darum mit Skepsis oder Furcht, interpretierten sie als schlechtes Vorzeichen. Kaiser Claudius befürchtete darum nicht ohne Grund, man könnte seinen Geburtstag mit einem schlechten Omen in Verbindung bringen. Sogar Unruhen waren nicht auszuschließen. In dieser Situation trat Claudius die Flucht nach vorn an und entschied sich dafür, die Sonnenfinsternis überall öffentlich anzukündigen. Die Leute sollten auf den Zeitpunkt und die Dauer der Verfinsterung vorbereitet sein und von den Astronomen erfahren, wie es zu einem solchen Ereignis kam. Schließlich waren den Wissenschaftlern die tatsächlichen Vorgänge und Ursachen schon seit langem vollkommen geläufig. Ob diese „Volksaufklärung“ von Erfolg gekrönt war, ist nicht bekannt, doch zumindest hatte Claudius durch seine kluge Maßnahme erreicht, daß es nicht zu Unruhen kam. Als schlechtes Vorzeichen wurde ist die Sonnenfinsternis aber wohl weiterhin wahrgenommen worden.
1. August 45
Eine SonnenfinsternisTeilen: