Über 300 000 Chinesen waren bis Anfang der 1880er Jahre in die USA eingewandert. Sie landeten an der Küste Kaliforniens in der Zuversicht, schon recht bald und um einiges reicher zu ihren Familien in China zurückzukehren. In den 1850er Jahren war ihre Arbeitskraft gefragt. Zunächst fanden sie in den Goldminen Kaliforniens Beschäftigung, dann heuerten vor allem Eisenbahngesellschaften die als anspruchslos und arbeitsam geltenden Chinesen an. Ohne die chinesische Einwanderung wäre die 1869 fertiggestellte Eisenbahnverbindung zwischen Ost- und Westküste nicht so schnell gebaut worden.
Die günstige wirtschaftliche Konjunktur hielt jedoch nicht lang an. Von 1870 an verschärfte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt, antichinesische Ressentiments waren nun an der Tagesordnung. Besonders Arbeiterorganisationen wetterten gegen die fremdländischen Arbeitskräfte: Sie würden die Gehälter drücken und sich ohnehin nicht in die amerikanische Gesellschaft integrieren. Die Politik reagierte schließlich: Am 6. Mai 1882 stimmte der Kongress mehrheitlich für den „Chinese Exclusion Act“. Damit waren Chinesen die erste ethnische Gruppe, die offiziell von der Immigration in die USA ausgeschlossen wurde. Das Bundesgesetz, das zunächst die Einwanderung chinesischer Arbeiter auf zehn Jahre suspendierte, wurde in der Folgezeit mehrmals verlängert. Erst 1943 hob der Kongress den „Chinese Exclusion Act“ wieder auf und führte eine Quotenregelung ein.