Zum Stadtbild Venedigs gehörtseit jeher eine Unzahl von Brücken, die sich über die zahlreichen Kanäle der Stadt spannen. Über 400 von ihnen zählt man heute. Die berühmteste aber ist die Rialto-Brücke über den Canal Grande. Eine erste hölzerne Brücke ist bereits im 13. Jahrhundert belegt. Im 15. Jahrhundert wurde diese abgerissen und, wiederum aus Holz, neu errichtet. Diesmal wurde sie bis auf den Mittelteil mit Läden und Geschäften (botteghe) überbaut; nur der Mittelteil ließ sich hochziehen, um dem Prachtschiff des Dogen die Durchfahrt zu ermöglichen.
Obgleich schon 1507 der „Ponte dei Tre Archi“ in der Lagunenstadt ganz aus Stein errichtet wurde, beschränkte man sich lange darauf, die Rialto-Brücke wieder und wieder zu reparieren. Dabei hatte es seit 1507 Pläne zu einem steinernen Neubau gegeben. 1588 schließlich einigte man sich auf einen Entwurf von Baumeister Antonio da Ponte. Ein großer, 28 Meter langer, steinerner Bogen überspannte fortan den Canal Grande, getragen von 12000 Pfeilern, die im weichen Boden der Lagune verankert sind. Im März 1591 wurde die neue Brücke freigegeben, die sich bis heute in fast unverändertem Zustand befindet. Einzig die einstigen Ladenreihen auf der Brücke sind längst den Strömen von Touristen gewichen.