Schlechte Ernten und gestiegene Getreide- und Brotpreise machten für die württembergischen Bauern das Überleben immer schwerer. Das wenige, das sie erwirtschafteten, fiel großenteils den Grundherren zu. Überdies ließ Herzog Ulrich von Württemberg im Jahr 1513 Sondersteuern einführen und die Maßgewichte verkleinern, so dass die Käufer weniger Ware zum selben Preis erhielten.
Einen Fürsprecher fanden die Bauern in Peter Gaiß, der sich selbst „Armer Konrad“ nannte und 1514 zum Widerstand gegen Ulrich aufrief. Dieser kehrte zwar zu den alten Maßgewichten zurück, doch die Proteste gegen die geistliche und weltliche Herrschaft ließen sich nun nicht mehr unterdrücken: Überall in Württemberg brachen Bauernaufstände aus. Nachdem es den Rebellen des „Armen Konrad“, wie sich die Bauernbünde nannten, beinahe gelungen war, sich Ulrichs von Württemberg zu bemächtigen, sahen sie sich plötzlich herzoglichen Truppen gegenüber, die den Aufstand vor allem im Remstal schnell niederschlugen. Im August 1514 wurden die Anführer, unter ihnen Peter Gaiß, hingerichtet. Über 1000 weitere Aufständische wurden gefoltert, eingekerkert oder dem Galgen zugeführt. Der Bauernaufstand des „Armen Konrad“ war der Auftakt zum großen Bauernkrieg, der gut zehn Jahre später ausbrach.