Das byzantinische Kaiserreich Trapezunt am Südufer des Schwarzen Meers entstand 1204 während des Vierten Kreuzzugs. Gegründet wurde es von den Brüdern Alexios I. und David Komnenos, die schon vor der Eroberung Konstantinopels durch christliche Kreuzritter aus Byzanz geflohen waren. Mit Hilfe der georgischen Königin Thamar errichteten sie ein Reich, das sich über einen 600 Kilometer langen Küstenstreifen zwischen dem Pontischen Gebirge und dem Schwarzen Meer erstreckte. Noch im 13. Jahrhundert entwickelte sich Trapezunt zu einem bedeutenden Knotenpunkt auf der Handelsroute nach Persien, Mittelasien und China mit Handelsniederlassungen Venedigs und Genuas. Trapezunt prosperierte und war nach der Einnahme von Konstantinopel durch die Osmanen im Jahr 1453 der letzte Hort byzantinischer Kultur in Kleinasien.
Angesichts der Bedrohung durch die Osmanen versicherte sich Trapezunts Kaiser David der Unterstützung des Papstes, der Republiken Venedig und Genua sowie örtlicher turkmenischer Machthaber. Diese Allianz mag ihn dazu verleitet haben, gegenüber Sultan Mehmed II. mit provokativen Forderungen aufzutreten. Das Bündnis zerfiel, als Mehmed mit starker Streitmacht im Juli 1461 die Hauptstadt Trapezunt belagerte. Angesichts der aussichtslosen Lage und in der Hoffnung auf ehrenvolle Behandlung, gab David auf. Am 15. August 1461 zog Sultan Mehmed II. in Trapezunt ein und besiegelte das Ende des Kaiserreichs.