Auch in Rom war Pünktlichkeit wichtig, trotzdem stellte die Zeitmessung noch lange ein Problem dar. Der Tag begann mit Sonnenaufgang und endete mit Sonnenuntergang. Wegen der gleichbleibenden Anzahl der Stunden änderte sich jedoch deren Länge ständig. Nur der Mittagszeitpunkt war fest und wurde durch einen öffentlichen Ausrufer bekanntgegeben. Die Griechen hingegen konstruierten schon seit langem Sonnen- und Wasseruhren. Doch erst nach der Eroberung der großgriechischen Stadt Katane, des heutigen Catania, gelangte als Siegesbeute eine Sonnenuhr nach Rom. Als Zeichen seines Erfolges ließ sie der Feldherr Manius Valerius Messala stolz auf dem belebtesten Platz der Stadt Rom aufstellen, auf dem Forum Romanum.
Erst 99 Jahre später, im Jahr 164, bemerkte der Zensor Q. Marcius Philippus, dass diese Uhr die Zeit falsch anzeigte: Schließlich war sie auf Katanes Breitengrad bezogen. Er ließ daher eine auf Rom berechnete Sonnenuhr danebenstellen: So konnte man die alte weiterhin bewundern – und noch mehr würdigen, dass Phil-ippus den Fehler erkannt und behoben hatte. Aber natürlich half diese Uhr bei schlechtem Wetter und in der Nacht nicht weiter. Erst 159 v.Chr. konnten auch die Römer endlich zu jeder Zeit und bei jeder Witterung die genaue Zeit ablesen – dank einer Wasseruhr.