Der Friedensschluss von Versailles 1919 brachte in vielen Teilen der Welt nicht den erhofften Frieden. Vor allem die Auflösung des Russischen Reichs hatte noch lange gewaltsame Auseinandersetzungen zur Folge, so in den von Muslimen bevölkerten zentralasiatischen Gebieten des ehemaligen Zarenreichs. Einige türkische Nationalisten, die „Jungtürken“, sahen daher die Zeit für ihre Pläne gekommen, nach denen sich alle Turkvölker Zentralasiens bis zur Wüste Gobi in einem Kalifat zusammenschließen sollten.
Eine der bedeutendsten Figuren dieser Bewegung neben Mustafa Kemal Atatürk war Enver Pascha. Pascha war während des Ersten Weltkriegs türkischer Kriegsminister und in dieser Funktion maßgeblich mitverantwortlich für den Völkermord an den Armeniern gewesen. Noch während des Ersten Weltkriegs unterstützte er die Basmatschi-Bewegung. Dabei handelte sich um eine Gruppe von Aufständischen, die gegen das russische Zarenreich in der zentralasiatischen Region Turkestan für Selbstbestimmung und Unabhängigkeit kämpfte. Nach dem Krieg wurde Pascha auf Bitten Lenins mit der Befriedung des Aufstands beauftragt. Pascha schlug sich jedoch wieder auf die Seite der Basmatschi, die ihren Kampf, nun gegen die Bolschewiki, fortsetzten. Mit einigen Anhängern unterstützte Pascha diesen Krieg wegen seiner pantürkischen Ziele. Für diesen Traum bezahlte er mit seinem Leben. Pascha fiel am 4. August 1922 in den Kämpfen gegen die Rote Armee bei Duschanbe im heutigen Tadschikistan.