„Die Daguerreotype. Für keinen Apparat wird eine Garantie übernommen, wenn er nicht die Signaturen trägt von M. Daguerre und M. Giroux.“ Die kleine Messingplakette mit dieser Aufschrift zierte einen unscheinbaren Holzkasten, den Alphonse Giroux am 12. September 1839 in das Schaufenster seines Ladens in der Pariser Rue du Coq St. Honoré stellte. Der Kasten, den Giroux für 400 Francs verkaufte, war ein Meilenstein in der Fotogeschichte, denn er war die erste Fotokamera, die in Serie hergestellt wurde. Äußerlich unterschied er sich kaum von einer herkömmlichen Camera obscura.
Den Namen „Daguerreotyp“ hatte das Gerät von Giroux’ Schwager Louis-Jacques-Mandé Daguerre, der bei seinen Versuchen mit der Camera obscura entdeckt hatte, daß der Kontakt mit Quecksilber ein auf einer Silberplatte aufgenommenes Bild sichtbar machen konnte. Die Daguerreotypie war entwickelt. Und mit dem geschäftstüchtigen Schwager Giroux machte sich der Erfinder daran, sie zu versilbern. Die Rechte an der Erfindung hatte Daguerre gegen eine Leibrente dem französischen Staat verkauft. Dieser wiederum verlangte keine Lizenzgebühren, wodurch sich die Erfindung schnell verbreitete. Noch aus demselben Monat zum Beispiel ist uns eine Anzeige aus Stuttgart überliefert, in der der „Mechanikus und Optikus“ Carl Geiger ebenfalls „Daguerre’sche Apparate“ feilbot.