Am 22. Januar 1891 stach der Zweischrauben-Schnelldampfer „Augusta Victoria“ (in dieser Schreibung, obwohl die Namensgeberin Kaiserin Auguste Viktoria war) zur ersten Luxuskreuzfahrt in See. 241 Passagiere machten sich zu einer „Orientreise“ auf, die von Cuxhaven ins östliche Mittelmeer führte. Trotz der Fahrpreise von bis zu 3000 Mark – heute entspräche dies etwa 20 000 Euro – mussten etliche Interessenten zurückgewiesen werden. Mit der Fahrt der „Augusta Victoria“ begann die Ära der schwimmenden Hotels. Die Kabinen, die Restaurants und die Sonnendecks hatten das Ambiente einer erstklassigen Unterkunft. Komfort war indes nicht nur Selbstzweck; immerhin mussten etliche Menschen über zwei Monate auf engem Raum zusammenleben. So lange nämlich befuhr das Schiff der „HAPAG“, der „Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“, die Küste der Levante. In Hafenstädten wie Alexandria, Jaffa oder Beirut boten sich den Reisenden ausgedehnte, mehrere Tage dauernde Landgänge. Die Idee der Luxuskreuzfahrt war eigentlich aus der Not geboren worden. In den Wintermonaten sank die Nachfrage nach einer Amerika-Passage, dem Hauptgeschäft der „HAPAG“. Albert Ballin, der legendäre Reeder der Schifffahrtslinie, hatte die zündende Idee, den neuen Zweischrauben-Dampfer als Kreuzfahrtschiff für einen betuchten Gästekreis zu nutzen. Mit Erfolg: Bald führten etliche Reedereien Luxusreisen im Programm. Nach einem Umbau des Schiffes glich man 1897 schließlich auch die Namensschreibweise an.
22.01.1891
Erste LuxuskreuzfahrtTeilen: