Thomas Doggetts Metier war eigentlich die Welt der Bühne. Der gebürtige Dubliner war 1690 nach London gekommen und feierte als Schauspieler und Theaterleiter Erfolge an den Häusern an der Drury Lane und am Haymarket. Doch zog es ihn auch ans Wasser: Er war fasziniert von den watermen, den Fährleuten, unter denen es häufig zu Wettfahrten kam – und nicht selten schlossen vor allem Adlige hohe Wetten auf deren Ausgang ab.
Doggett machte diese Rennen offiziell und steuerte auch einen Preis bei: Am 1. August 1715, anläßlich des ersten Jahrestags der Thronbesteigung König Georgs I., traten sechs junge Watermen auf der Themse gegeneinander an. Der Sieger erhielt einen roten Schifferrock (coat) sowie eine Armbinde mit einem silbernen Abzeichen (badge), beides gab „Doggett’s coat and badge race“ seinen Namen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1721 organisierte Thomas Doggett das Rennen selbst, danach wurden die Londoner Fischhändler mit der Durchführung betraut. Doggett hatte nämlich in seinem Testament verfügt, daß die Regatta zu Ehren König Georgs weiterhin an jedem 1. August stattfinden solle. Das „coat and badge race“ wird bis heute auf der historischen, gut vier Meilen langen Strecke zwischen der London Bridge und Chelsea ausgetragen, jedoch nicht mehr am 1. August, sondern aufgrund der besseren Strömungsverhältnisse bereits im Juli.