Nachdem die Brüder Montgolfier beobachtet hatten, dass man Papier- oder Leinensäcke zum Schweben bringen konnte, wenn man ein Feuer unter ihnen entzündete, wollten sie ihre Erfindung, die „aerostatische Maschine“, einem größeren Publikum vorführen. Zwar irrten sie in der Annahme, dass Rauch und Asche (und nicht die heiße Luft) für den Schwebezustand verantwortlich seien, doch ließen sie im Juni 1783 einen riesigen kugelförmigen Sack aus Leinen und Papier fast 1800 Meter hoch in den Himmel über der Stadt Annonay aufsteigen.
Ob auch Lebewesen eine solche Luftfahrt überleben konnten? Bereits im September desselben Jahres schwebten vor den Augen König Ludwigs XVI. und einer staunenden Menge die ersten, wenn auch unfreiwilligen Luftfahrtpassagiere der Welt, ein Hammel, ein Hahn und eine Ente, in einem reichverzierten Ballon vom Schloss Versailles über zwei Kilometer weit, bevor sie weitgehend unversehrt in einer Wiese landeten. Nun wollten auch die Menschen die Lüfte erobern und eine „Montgolfiere“ besteigen. Der Physiker Jean-François Pilâtre de Rozier war der Erste. Am 15. Oktober 1783 stieg er auf eine Höhe von etwa 26 Metern, bevor er sicher wieder landete. Der Ballon blieb jedoch dabei mit Seilen fest am Boden verankert. Einen Monat später glückte Pilâtre de Rozier dann die erste freie Fahrt in einem Heißluftballon, bei der er über zwölf Kilometer zurücklegte.