Wenn der Sport auch die Welt nie wirklich bewegt hat, so kann er doch historisches Interesse beanspruchen, vor allem der Fußball und seine Geschichte. Und dies gerade im Mutterland der Balltreterei: in England. Zunächst war Fußball dort ein ruppiger Volkssport, dem Rugby ähnlich; man kann seine Spuren bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen. Oft spielten ganze Dörfer gegeneinander, wobei nicht selten tatsächlich auf die Dorf- oder Stadttore gespielt wurde. Eine auffällige Parallele zur staatlichen Organisation Englands ist übrigens die Tatsache, daß über Jahrhunderte hinweg keine schriftlichen Regeln für den Fußball existierten – ganz ähnlich dem fehlenden Verfassungsdokument. Daß dann Mitte des 19. Jahrhunderts doch Regeln festgehalten wurden, entsprach der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung: auch beim sportlichen Wettkampf sollte nun stärker zwischen legitimer und illegitimer Gewalt unterschieden werden. Außerdem wurde die Anzahl der Spieler und Maße für Spielfeld und Tor festgelegt, Spiegel der allgemeinen Tendenz, Maße und Gewichte zu vereinheitlichen. Der nächste Schritt schließlich war die Organisation in Clubs und Vereinen. Der erste Club, der FC Sheffield, wurde 1857 von ehemaligen Schülern der dortigen Public School gegründet. Mit den heutigen Vereinen, die ja eher Wirtschaftsunternehmen gleichen, hatte er allerdings noch nicht viel zu tun.
24. Oktober 1857
Erster Fußballclub in England gegründetTeilen: