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Erstmals Atomstrom

17.06.1961

Erstmals Atomstrom

Am 17. Juni 1961 um 11.23 Uhr brach im unterfränkischen Großwelzheim im bayerisch-hessischen Grenzgebiet ein neues Zeitalter an: Gebaut aus Tausenden von Tonnen Stahl und Beton, speiste erstmals ein Atomkraftwerk in Deutschland Strom ins Verbundnetz ein. Der Siedewasserreaktor erzeugte zwar kaum mehr als 16 Megawatt Leistung, heute etwa vergleichbar mit drei großen Windkraftanlagen, doch pure Stromerzeugung sollte der Sinn des Reaktors nicht sein. Die Anlage war als „Versuchsatomkraftwerk“ konzipiert und setzte mancherlei Verfahrensregeln zum ersten Mal in Gang. Dies reichte von behördlichen Richtlinien zur Genehmigung des Betriebs, zunächst noch durch das dortige Landratsamt, bis hin zur technischen Erprobung von Baumaterialien, die der radioaktiven Strahlung ausgesetzt waren.

Im Gegensatz zur hitzigen Debatte um die atomare Bewaffnung der Bundeswehr war der Umgang mit der zivilen Nutzung von Atomenergie in den Wirtschaftswunderjahren noch völlig unbefangen. Dies zeigen vor allem die laxen Sicherheits- und Überwachungsregelungen. Diese erfuhren auch im Bundesatomgesetz von 1960 mit seinen aufwendigeren Betriebsgenehmigungsverfahren für Kahl kaum Korrekturen. Größere Pannen ereigneten sich im 30 Kilometer von Frankfurt am Main entfernten Kraftwerk glücklicherweise bis zur endgültigen Abschaltung am 25. November 1985 nicht. Der vollständige Rückbau, der im Juli 2010 beendet wurde, dauerte übrigens genauso lange wie der eigentliche Betrieb.

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