Jahrhundertelang war das Schlachtschiff die größte und mächtigste Kriegswaffe gewesen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzog sich jedoch binnen weniger Jahrzehnte durch die Erfindung des Flugzeugs ein radikaler Wandel. Interessanterweise aber vereinigte sich relativ früh die aufstrebende mit der bisherigen Militärtechnik: Fesselballons oder -drachen wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von Militärschiffen aus gestartet. Und bald erwog man den Start von Kampfflugzeugen vom Deck eines Schiffes aus. Zunächst führte dies zu waghalsigen Manövern für Teufelskerle: Dem Testpiloten Eugene Ely gelang als erstem im November 1910 der Start von dem eigens mit einer Plattform versehenen US-Kreuzer „Birmingham“. Etwa zwei Monate später glückte auch die Landung darauf.
All das waren Tests, noch weit entfernt von der militärischen Wirkung, die Flugzeugträger im Zweiten Weltkrieg entfalteten. Zum Einsatz kam die neue Waffe noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, als die USA im April 1914 beim sogenannten „Vorfall von Veracruz“ einige Schiffe vor die mexikanische Küste entsandten, darunter die „Birmingham“ mitsamt fünf Seeflugzeugen.
Noch diente jedoch das Schiff nur als Transportmittel in den Einsatzraum; Starts und Landungen vom Deck aus wollte man noch nicht in diesem Ernstfall wagen. Start- und Landebahn blieb der Strand.