Die Erkenntnis von der Notwendigkeit deutscher Kolonien sei in die breite Bevölkerung vorgedrungen, so verkündete triumphal der Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft, Johann Albrecht von Mecklenburg, auf einer Mitgliederversammlung. Unter anderem mit ethnographischen Ausstellungen wollte man dieses Interesse weiter befördern. Rund 50 solcher Veranstaltungen fanden zwischen 1896 und 1940 in verschiedenen Orten Deutschlands statt. Am 3. Juni 1912 eröffnete so der Herzog in den Räumen des Hamburger Völkerkundemuseums eine derartige Schau. In Hamburg waren etwa die vollständige Ausrüstung eines Panzerreiters aus Dikoa, kunstvolle Flechtarbeiten, Waffen, Musikinstrumente und ein Pygmäendorf mit Blätterhütten zu bewundern. Das Mineralogisch-Geologische Institut stellte Diamanten aus Südwestafrika und eine Hamburger Firma Elfenbeinzähne aus. Das Seminar für Kolonialsprachen gab einen Einblick in die „Eingeborenensprachen“. Anatomische Modelle, Röntgenbilder von den Sprechorganen sowie phonetische Hilfsmittel dienten dem Zweck, das Erlernen der fremden Laute zu erleichtern. Tatsächlich stieg die Kolonialbegeisterung und damit die Zahl der Mitglieder der Deutschen Kolonialgesellschaft kontinuierlich an: von 15000 Mitgliedern im Gründungsjahr 1887 auf 45000 am Vorabend des Ersten Weltkriegs.
3. Juni 1912
Exotik in Hamburg11. Juni 2007
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