Ein grandioses Unternehmen sollte sie werden, die Operation „Highjump“, die mit ungeheurem Aufwand gestartet wurde: Dutzende Flugzeuge, 13 Schiffe, davon zwei Eisbrecher, und an die 4700 Männer hatten sich Ende 1946 unter der Leitung des ameri‧kanischen Admirals und Polarforschers Richard Byrds auf den Weg gemacht, die Antarktis zu kartographieren. Warum ein solcher Aufmarsch unter der Schirmherrschaft der amerikanischen Marine? Nur, um eine Eiswüste wissenschaftlich zu erforschen? Keineswegs. Das Gebiet um den Südpol war strategisch von großer Bedeutung.Im beginnenden Kalten Krieg galt die Route ums Kap Horn als brisantes militärisches Operationsgebiet. Zudem versprach man sich von den Luftaufnahmen, die die Expedition anfertigen sollte, die Erschließung großer Öl- und Mineralienvorkommen.
Doch das Unternehmen hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn die Planung hatte in aller Eile durchgeführt werden müssen. Männer und Material waren nur ungenügend auf die lebensfeindlichen Bedingungen des weißen Kontinents vorbereitet. Nachdem einige Flugzeuge abgestürzt und sogar vier Menschen ums Leben gekommen waren, stand das Scheitern der Expedition fest: Am 14. April 1947 mußten sich die Teilnehmer wieder auf den Heimweg machen. Um Konflikten zuvorzukommen, verbot der Antarktis-Vertrag von 1961 schließlich alle militärischen Aktivitäten auf diesem Gebiet.