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Frauenstudium in Preußen zugelassen

7. Oktober 1908

Frauenstudium in Preußen zugelassen

Im Jahr 1888 schrieb die spätere Lehrerin Anna Vietor an ihre Eltern aus Rom: „Ihr seid gewiß entsetzt, aber denkt Euch, ich gehe mit einer jungen Italienerin auf die … Universität!“ Sie habe sich aber „bescheiden und weiblich“ in die letzte Reihe gesetzt und aufmerksam einem Geschichtsvortrag zugehört. So wie Anna Vietor ging es vielen Frauen vor 1900. Ihren Weg in die Universität fanden sie in Ländern wie der Schweiz, Italien und Frankreich, die dem Frauenstudium gegenüber wesentlich aufgeschlossener waren als das Deutsche Reich. Nach Deutschland zurückgekehrt, konnten sie nur mit der Zustimmung des Professors als Gasthörerinnen Seminare und Vorlesungen besuchen.

Laut einer Umfrage 1897 unter den Ordinarien über „Die Befähigung der Frau zum wissenschaftlichen Studium und Berufe“ lehnte zwar kaum ein Professor das Frauenstudium ab. Allerdings herrschte große Skepsis, ob Frauen für die universitäre Laufbahn geeignet seien. Obwohl einigen Frauen trotz massiver Gegenwehr ein akademischer Abschluss gelungen war, dauerte es noch mehrere Jahre, bis als erster Bundesstaat Baden im Jahr 1900 Frauen offiziell zum Studium zuließ. Bayern und Württemberg folgten 1903/04. Erst am 7. Oktober 1908 öffneten die preußischen Universitäten – als letzte im Deutschen Reich – für Frauen ihre Tore. Die Frauen mussten trotzdem auch weiterhin zunächst mit wenig Anerkennung in der universitären Männerwelt rechnen.

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