Der Konflikt zwischen Arabern und Juden in Nahost gilt heute als eine der schwerwiegendsten internationalen Krisen überhaupt. Für einen Moment schien es jedoch so, als ob dieser erbitterte Streit bereits bei seiner Entstehung hätte vermieden werden können. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs stellte sich mit dem Wegfall der osmani‧schen Herrschaft die Frage nach einer politischen Neuordnung der Region. Durch die zionistische Einwanderung lebten in Palästina damals 65 000 Juden, die von der 550 000 Personen zählenden arabischen Bevölkerung als Problem wahrgenommen wurden. Mit der Kolonialmacht England hatten sowohl Araber als auch Juden im Krieg Abmachungen getroffen, aus denen sie Ansprüche auf Palästina ableiteten. Die arabische Bevölkerung erhoffte sich ein unabhängiges großarabisches Königreich, die jüdische eine „nationale Heimstatt in Palästina“. Während der Pariser Friedensverhandlungen trafen sich der Präsident der zionistischen Bewegung Chaim Weizmann und Feisal I., Emir von Mekka und König von Syrien und Irak. Das am 3. Januar 1919 unterzeichnete „Feisal-Weizmann-Abkommen“ sollte im Fall der arabischen Unabhängigkeit zu einer engen Kooperation zwischen Arabern und Juden führen. Feisal garantierte die Förderung der jüdischen Einwanderung nach Palästina, während die zionistische Bewegung die dort lebenden Palästinenser unterstützen wollte. Religionsfreiheit war wichtiger Bestandteil des Papiers. Doch Briten und Franzosen hatten längst eigene Pläne ausgeheckt. Sie erklärten Palästina sowie Syrien und den Libanon zum britischen Mandatsgebiet.
03.03.1919
Friedensplan für Nahost?
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