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Geplatzte Kaiserkrönung

12.02.1111

Geplatzte Kaiserkrönung

Im Ringen um eine Lösung des Investiturstreits – welche Rolle sollte der weltliche Herrscher bei der Einsetzung von Bischöfen spielen? – gab es längst kein Vor und Zurück mehr. England und Frankreich fanden durchaus zu Lösungen, doch im römisch-deutschen Reich war der Streit festgefahren. Hoffnung keimte auf, als der junge Heinrich V. seinem Vater Heinrich IV. die Herrschaft entriss und die Zeichen auf Kooperation mit den Fürsten und dem Papst stellte. Im Februar 1111 verhandelte er im italienischen Sutri mit Papst Paschalis II. Was man dort als Lösung des Investiturproblems austüftelte, wollte man bei der Kaiserkrönung Heinrichs V. am 12. Februar 1111 in Rom feierlich verkünden. In der Tat, kurz vor dem Krönungsakt ergriff der Papst das Wort: Die Bischöfe sollten künftig auf alle vom König verliehenen Rechte und Einkünfte (Regalien) verzichten, somit wären die umstrittene kaiserliche Belehnung und der Treueid hinfällig und das Investiturproblem gelöst. Dieser Vorschlag war in seiner Radikalität verblüffend: Ab sofort keine weltlichen Besitztümer mehr, keine Einkünfte aus Märkten und Zöllen – die Anwesenden trauten ihren Ohren nicht. Was als Inszenierung der neuen Eintracht zwischen Kaiser und Papst gedacht gewesen war, endete im Chaos; die geplante Kaiserkrönung ging im Protestgeschrei der Bischöfe unter. Es folgten die Gefangennahme des Papstes, ein tiefer Riss zwischen Heinrich V. und den Fürsten und ein Wiederaufflammen des ohnehin noch glimmenden Investiturstreits.

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