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Gestohlene Gebeine

08.05.1087

Gestohlene Gebeine

Mit einem Umzug, einer Schiffsprozession und vielen anderen Feierlichkeiten wird im italienischen Bari jedes Jahr des heiligen Nikolaus gedacht, nicht am 6. Dezember, sondern am 8. Mai. Die Gründe dafür liegen beinahe 1000 Jahre zurück. Der um 350 verstorbene Heilige lag bis 1087 in seiner alten Wirkungsstätte Myra (heute Demre, Provinz Antalya) begraben. Die Begründung des Kults geht im Wesentlichen auf Kaiser Justinian zurück, der um 550 in Konstantinopel eine erste Kirche zu Ehren des Heiligen errichten ließ. Bald war Nikolaus einer der bekanntesten Heiligen des oströmisch-byzantinischen Reichs. Sein Kult erreichte im 8. Jahrhundert Rom und fand schnell großen Anklang.

Als Myra gegen Ende des 11. Jahrhunderts immer öfter von Seldschuken bedrängt wurde, nutzten Seefahrer aus Bari die chaotischen Zustände und raubten die Gebeine des Heiligen. Am 8. Mai 1087 kehrten sie mit ihrer kostbaren Beute in ihre Heimatstadt zurück. Sogleich wurde mit dem Bau einer Basilika für die Reliquien begonnen, die 1098 von Papst Urban II. geweiht wurde. San Nicola in Bari entwickelte sich schnell zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte. Die gestohlenen Reliquien sind einigen Kreisen in der heutigen Türkei ein Dorn im Auge; sie fordern mit Bezug auf den Raub deren Rückgabe.

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