Die Amerikaner George Carmack, Tagish Charley und Skookum Jim hatten am 17. August 1896 Grund zum Jubeln: Beim Goldwaschen fanden sie eine ungewöhnlich große Menge des begehrten Metalls. Weitere Grabungen bestätigten die kühnsten Hoffnungen: Eine solche Goldgrube hatte man in Alaska bis dahin noch nicht entdeckt.
Carmack war der erste, der in einem Gebiet schürfte, das im Lauf der nächsten zwei Jahre das Ziel von 60 000 Goldsuchern werden sollte. Menschen aus Amerika, Europa und Asien strömten zu dem entlegenen und unwegsamen Gebiet, um am Klondike River den Traum vom großen Reichtum zu verwirklichen. Von Skagway, einer aus dem Boden gestampften Stadt, ging es zu Fuß über den White- oder den Chilkoot-Paß – ein beschwerlicher Aufstieg, zumeist über Eis und Schnee mit schwerem Gepäck. Oben warteten die „Mounties“, Kanadas berittene Polizei, die nur diejenigen passieren ließen, die 1000 Kilogramm Ausrüstung und Lebensmittel mit sich führten. Ansonsten waren die Goldsucher ganz auf sich allein gestellt. War der Bergpaß erklommen, ging es auf dem Wasser weiter. Mit Flößen fuhr man auf dem Yukon River ganze 740 Kilometer weit. Auf diesem strapaziösen Weg kehrten viele um, manche starben sogar. Und nur ganz wenigen brachte ein Goldfund den heißersehnten Reichtum.