Eigentlich hätte Abt Robert ganz zufrieden sein können. Sein Benediktinerkloster Molesme stand in höchster Blüte und man hatte sogar begonnen, Tochterklöster zu gründen. Aber wie viele seiner Zeitgenossen an der Schwelle zum 12. Jahrhundert trieb Robert die Suche um nach neuen Impulsen für eine Erneuerung des monastischen Lebens. Zusammen mit dem Prior Alberich, dem englischen Mönch Stephan Harding sowie einer Gruppe reformwilliger Mönche verließ er deshalb das Kloster und ließ sich im burgundischen Cîteaux, lateinisch Cistercium, unweit von Cluny nieder. Die Brüder nannten ihre Gründung zunächst schlicht Novum Monasterium („Neukloster“), wo sie am 21. März 1098, dem Festtag des Heiligen Benedikt, das mönchische Leben aufnahmen. Name des Klosters und Gründungsdatum waren Programm. In völliger Abkehr zu Reichtum und Prunk des Klosters Clunys versuchten die Mönche, ein Leben in strenger Askese, Weltabgeschiedenheit und rigoroser Befolgung der Benediktsregel zu verwirklichen. Nicht mehr schwarz, sondern weiß bzw. grau war das Ordenskleid der Brüder, die durch eigene Handarbeit und Verzicht auf Zuwendungen von außen für den Unterhalt ihrer Gemeinschaft sorgen wollten. Bald war Cîteaux die Keimzelle einer rasch sich ausbreitenden mönchischen Reformbewegung, dessen Mitglieder sich nach dem Ort ihrer Entstehung Zisterzienser nannten.
21. März 1098
Gründung des Klosters Cîteaux
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