Keiner der Wachleute wurde mißtrauisch, als eine Gruppe von Kaufleuten mit ihren Dienern im Oktober 1469 die kastilische Stadt Valladolid betrat und sich ihren Weg zum Palast der Prinzessin Isabella, der Thronerbin von Kastilien, suchte. Doch war einer der vermeintlichen Diener kein Geringerer als Prinz Ferdinand, Thronerbe der spanischen Konkurrenzmacht Aragón und damit ein Feind auf kastilischem Boden. Unter Mithilfe des Erzbischofs von Toledo und einiger kastilischer Verschwörer heirateten Isabella und Ferdinand heimlich am 19. Oktober. Der Prinz wählte das Inkognito, weil Aragón unter allen Umständen die Hochzeit verhindert hätte, die jedoch vor al-lem ein schwerer Schlag gegen Isabellas Halbbruder, König Heinrich IV. von Kastilien, war. Dieser hatte Isabella 1468 zwar offiziell als Thronerbin anerkannt, doch nur unter der Bedingung, daß sie mit seinem Einverständnis heirate, und er wünschte eine Heirat mit König Alfons V. von Portugal. Daß die Ehe der sich – so zumindest die Quellen – innig Liebenden dennoch geschlossen wurde, hatte weitreichende Konsequenzen: 1479 vereinigten Ferdinand und Isabella die beiden Königreiche Kastilien und Aragón in Matrimonialunion und legten damit den Grundstein für den spanischen Nationalstaat.
19. Oktober 1469
Heimliche Hochzeit
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