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Hinrichtung eines Buchhändlers

26.08.1806

Hinrichtung eines Buchhändlers

Dass die Feder mächtiger als das Schwert sei, von dieser Furcht musste Kaiser Napoleon Bonaparte getrieben worden sein, als er das Todesurteil gegen den Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm unterzeichnete. Palm, im Württembergischen geboren, veröffentlichte in seinem Verlag im Juni 1806 die Flugschrift „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung“. Das Büchlein, über deren Verfasser nur spekuliert werden kann, kritisierte Napoleon und die französische Besatzung Süddeutschlands, aber auch die Untätigkeit Preußens und die „Franzosenbegeisterung“ in Bayern.

Die Schrift erregte öffentliche Aufmerksamkeit, zumal der anfängliche Jubel über Napoleon nach dem Sieg über Österreich bei Ulm schnell einer antifranzösischen Stimmung wich, die unter anderem den Lasten geschuldet war, die die Einquartierungen der Grande Armée für die Bevölkerung bedeutete. Überall im Süden regte sich lokaler Protest und Widerstand. Vor allem die Wirtshäuser waren für die „kleinen Leute“ ein beliebter Diskussionsort, um über das politische Geschehen zu räsonieren.

Mit der Erschießung Palms am 26. August 1806 wollte Napoleon ein Exempel statuieren. Danach gab es kaum noch Kritiker, Rede- und Meinungsfreiheit wurden eingeschränkt, und ein „Maulkorberlass“ verbot alsbald jedes politische Gespräch. Auch deswegen gilt Palm bis auf den heutigen Tag als wichtiges Symbol für die Bedeutung freier Rede und Schrift. So zeichnet die unlängst gegründete Palm-Stiftung Journalisten aus, die sich besonders um die ungehinderte Verwirklichung der Pressefreiheit verdient gemacht haben.

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