Bedenkt man die Fülle von anschließenden Publikationen, so bildet der 3. August 1804, an dem Alexan?der von Humboldt nach seiner Amerika-Reise in Bordeaux erstmals nach fünf Jahren wieder auf europäischen Boden gelangte, keineswegs einen Endpunkt. Und sechs Jahre lang hatte sich der Forschungsreisende „ohne Unterlaß auf ein großes Ziel“ vorbereitet, wie er in einem Brief schrieb. Mit seinem französischen Reisepartner Aimé Bonpland betrat Humboldt in zweifacher Weise Neuland. Die Reise an den Orinoco, in die Kordilleren, nach Kuba und nach Mexiko, voll von Fährnissen wie Malaria, Moskitos und Mangelerscheinungen, bedeutete zunächst geographisches Neuland. Außerdem betrat Humboldt unbestelltes wissenschaftliches Terrain. Mit seiner Idee einer „physikalischen Weltbeschreibung“ hatte er in den Jahren seit 1793 die Grundlagen für die moderne Geographie geschaffen. Die Südamerika-Reise, die der rastlose Gelehrte in 34 Bänden aufarbeitete, sollte dieses theoretische Konstrukt zum festen Gebäude machen. Seine Ansichten überzeugten; er wurde zum größten Geographen der Neuzeit.
3. August 1804
Humboldt beendet Südamerika-ReiseTeilen: