Bereits kurze Zeit nach ihrer Gründung 1823 zählte die irische „Catholic Association“ über eine halbe Million Mitglieder – dies war für eine politische Bewegung im Europa des frühen 19. Jahrhunderts eine beeindruckende Zahl. Den Verband ins Leben gerufen hatte der Rechtsanwalt und Politiker Daniel O’Connell, der eine beispiellose und stets gewaltfreie Kampagne gegen die Diskriminierung der irischen Katholiken in Politik, Militär und Verwaltung gestartet hatte.
Ungewöhnlich an der Bewegung war, dass es O’Connell gelang, auch ärmere Kreise für den Kampf um die katholische Emanzipation zu gewinnen. Der Mitgliedsbeitrag des Verbandes betrug einen Penny im Monat, was auch für Bauern erschwinglich war. O’Connell band zudem den katholischen Klerus in seine Agitation ein. Es waren die Priester, welche den Beitrag monatlich nach der sonntäglichen Messe von ihrer Gemeinde einsammelten. Es entstand ein außergewöhnlich breites Bündnis der katholisch-nationalen Bewegung Irlands. Nicht zuletzt durch diese finanzielle Absicherung konnte O’Connell seinen Kampf erfolgreich zu Ende führen.
Am 13. April 1829 erließ das britische Parlament das sogenannte Emanzipationsgesetz, welches den Katholiken im Vereinigten Königreich endlich die rechtliche Gleichstellung sicherte. Zwar erfüllten sich die hohen Erwartungen O’Connells nicht ganz, doch wurde immerhin die Zulassung von Katholiken in der Beamtenschaft, in der Polizei und Justiz erreicht.