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Jungfernfahrt mit dem Knochenschüttler

11. Juni 1817

Jungfernfahrt mit dem Knochenschüttler

Mehrere Termine und Strecken geistern für die Premierenfahrt des Fahrrads durch die Geschichte. Irgendwann im Sommer des Jahre 1817 jedenfalls kam es in und um Karlsruhe zur ersten Langstreckenfahrt mit einem Gefährt, das damals belacht wurde – dessen Weiterentwicklung aber heute das meistverwendete Fortbewegungsmittel ist: das Fahrrad. Der Forstmeister Karl Friedrich Freiherr von Drais war ein schrulliger Typ und doch ein begnadeter Erfinder. Ihm fiel auf, daß der Fußgänger bei „jedem einzelnen Schritt seinen Schwerpunkt hebt“ und damit Energie verschwendet. Beim Fahren ist dies anders. Deshalb baute er 1813 einen vierrädrigen Fahrwagen, der sich ebenso wie später die „Draisine“ mit den Füßen fortbewegen ließ – ein Flop, was vor allem an den schlechten Straßenverhältnissen lag. Doch Drais gab nicht auf, sondern baute ein einspuriges Gefährt, mit dem der Fahrer den schlimmsten Schlaglöchern ausweichen konnte. 1817 war der Prototyp fertig. Kurz nach der Premierenfahrt, bei der Drais eine 50 Kilometer-Strecke angeblich viermal so schnell zurücklegte wie die Pferdepost, beantragte er das Patent. Ein Zeitungsartikel berichtet: „Die Hauptidee besteht in dem einfachen Gedanken, einen Sitz auf Rädern mit den Füßen auf dem Boden fortzustoßen.“ Wie viele andere Erfinder, war auch Drais seiner Zeit zu weit voraus. Seine Draisine wurde als Knochensschüttler verspottet, er selbst starb 1851 verarmt und verbittert als Schausteller – mit seinem Laufrad als zweifelhafter Attraktion.

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