Christian Friedrich Daniel Schubart war ein kritischer, unbequemer Geist. Das musikalische Talent des 1739 geborenen Schwaben sicherte ihm zunächst seinen Lebensunterhalt als Lehrer und Organist in Geislingen an der Steige und danach als Hoforganist in Ludwigsburg. Hier machte er sich jedoch durch seine scharfe Kritik an Adel und Geistlichkeit, auch durch seinen lockeren Lebenswandel so unbeliebt, dass er nach vier Jahren des Landes verwiesen wurde. In Augsburg erging es ihm nicht besser: Von dort wurde er wegen religionsfeindlicher Artikel in seiner „Teutschen Chronik“ durch den Magistrat vertrieben. 1775 wandte sich Schubart nach Ulm. Vernehmlich kritisierte er die sozialen Missstände im Land und polemisierte gegen die Mätresse Herzog Carl Eugens von Württemberg, Franziska von Hohenheim.
Im Januar 1777 tappte er dann in die Falle: Der geschmähte Herzog ließ ihn in Blaubeuren entführen und auf die Festung Hohenasperg bringen. Dort wurde er ohne Verhandlung oder Verhör eingekerkert. Im Zuge von „Umerziehungsmaßnahmen“ durfte Schubart in den ersten Jahren weder Besuch empfangen noch Bücher lesen. Die willkürliche Inhaftierung führte zu großen Protesten, unter anderem setzten sich Goethe und Herder für ihn ein. Doch erst 1787, nach zehn Jahren, wurde Schubart wieder freigelassen. Zahlreiche seiner Werke entstanden während der Kerkerhaft. Zu seinen Schöpfungen gehört auch „Die Forelle“, die im 19. Jahrhundert von Franz Schubert als Kunstlied vertont wurde.