Niemals werde er den „Bayern“ anerkennen! Der Zorn Papst Johannes’ XXII. galt dem Wittelsbacher Ludwig. Im Jahr 1314 war der Her-zog von Bayern als Ludwig IV. zum römisch-deutschen König gewählt worden, nur einen Tag, nachdem der Habsburger Friedrich der Schöne den Königsthron bestiegen hatte. Der Thronstreit sollte acht Jahre währen: Erst 1322 konnte sich Ludwig endgültig gegen seinen Rivalen durchsetzen. Johannes XXII. indes verfolgte vom französischen Avignon aus die Geschicke des Wittelsbachers mit großem Argwohn. Zum einen behielt er sich selbst das Entscheidungsrecht im deutschen Thronstreit vor, zum anderen fürchtete er, Ludwig könne sich in Italien mit seinen Gegnern verbünden. Am 23. März 1324 schleuderte Johannes XXII. den Bannfluch gegen seinen Gegner, beschuldigte ihn der widerrechtlichen Führung des Königstitels und der Unterstützung von Häretikern. Der Exkommunizierte beschuldigte daraufhin den Papst, das römisch-deutsche Reich zerstören zu wollen. Dies war der Auftakt zum letzten dramatischen Kräftemessen zwischen Kirche und Reich im Mittelalter. Eine Versöhnung mit dem Papst und eine Lösung vom Kirchenbann gelangen Ludwig dem Bayern bis zu seinem Tod 1347 nicht mehr.
23. März 1324
Kirchenbann über Ludwig den BayernTeilen: