Nach dem plötzlichen Tod Karlmanns im Alter von nur 20 Jahren im Jahr 771 war sein Bruder Karl der Große Alleinherrscher über weite Teile des christlichen Abendlandes. Nur Langobardenkönig Desiderius verfügte über eine starke Machtposition und stand den Ambitionen Karls, sein Reich weiter auszudehnen, hinderlich im Weg. Dabei spielte es keine Rolle, dass Karl mit einer Tochter des Desiderius verheiratet war.
773 zog der Frankenkönig mit seinem Heer über die Alpen und begann Pavia zu umzingeln. Dort nämlich hatte sich Desiderius verschanzt. Doch die Belagerung erwies sich als langwierig und führte auch nach Monaten zunächst nicht zur Aufgabe der Eingeschlossenen. Erst am 4. Juni, nach neunmonatiger Belagerung, zwangen Hunger und Seuchen die Stadt zur Kapitulation. Damit war das Langobardenreich zerschlagen. Desiderius und seine Gemahlin Ansa wurden ins Frankenreich in Klosterhaft verbracht.
Zusammen mit dem Königsschatz übernahm Karl der Große formlos die langobardische Königswürde. Wie wichtig ihm dies aber war, zeigt eine Schenkungsurkunde an das Kloster Bobbio, die Karl bereits einen Tag nach der Aufgabe Pavias ausstellte. Darin nennt er sich zum ersten Mal mit seiner neuen Würde: rex Francorum et Langobardorum – König der Franken und Langobarden.