Der Tod Alexanders des Großen löste in Griechenland Jubelstürme aus. Der Makedone hatte nämlich das Werk seines Vaters fortgeführt und die griechischen Städte mit einem vorgeblichen Bündnis an der Kandare gehalten. Mehrmals hatten die Hellenen aufbegehrt, stets vergeblich. Und dann bestimmte Alexander 324 v. Chr. auch noch in seinem Verbanntendekret, dass alle exilierten Griechen – die in ihren Heimatstädten als Feinde galten – dorthin zurückkehren durften, unter Rückerstattung ihres konfiszierten Eigentums. Dieser Tropfen brachte das Fass zum Überlaufen. In einer Geheimsitzung beschloss der Rat von Athen, Söldner anzuheuern und einen Kampf für die Unabhängigkeit vorzubereiten. Als Alexander im folgenden Jahr überraschend starb, tat sich besonders der Redner und Politiker Hypereides hervor und beschwor einen „Krieg der Hellenen“ gegen die Barbaren aus dem Norden. Viele Gemeinwesen traten dem Bündnis bei.
Anfangs hatte das Bundesheer Erfolg gegen den makedonischen Feldherrn Antipater, der im thessalischen Ort Lamia eingeschlossen wurde; daher der Name „Lamischer Krieg“. Doch schon 322 entkam Antipater aus der belagerten Stadt, und das Schlachtenglück wendete sich: Die Makedonen überrollten Thessalien. Die Hellenen flohen in ihre Städte, schlossen entweder einen Separatfrieden oder unterlagen militärisch. Von nun an herrschten die Makedonen mit brutaler Offenheit über ein unterworfenes Griechenland.