Die Ungarn waren das Schreckge?spenst des christlichen Abendlandes. Seit dem Ende des 9. Jahrhunderts waren sie immer wieder plündernd und brandschatzend im Reich eingefallen und bis nach Italien, Frankreich, Nordspanien und Dänemark vorgedrungen. Erst nach den beiden bedeutenden militärischen Erfolgen Heinrichs I. bei Riade 933 und Ottos I. auf dem Lechfeld 955 hörten die verheerenden Raubzüge der gefürchteten Reiterkrieger auf. Großfürst Géza war es dann, der 973 einen bedeutenden Schritt auf seine westlichen Nachbarn zuging. Auf seine Bitte hin sandte Kaiser Otto II. christliche Missionare in das noch weithin heidnische Land. Gézas Sohn Vajk erhielt der Legende nach von Bischof Adalbert von Prag die Taufe und nahm danach den Namen Stephan an. Die Heirat Stephans mit der bairischen Herzogstochter Gisela, Schwester des späteren Königs Heinrich II., festigte das neue Bündnis mit den alten Gegnern.
In enger Zusammenarbeit mit dem Papsttum bemühte sich besonders Kaiser Otto III. um die Eingliederung seiner östlichen Nachbarn in sein christliches Imperium. Mit seiner Zustimmung sandte Papst Silvester II. an Stephan eine Krone sowie den päpstlichen Segen. Am Weihnachtstag des Jahres 1000 ließ sich Stephan I. daraufhin in Gran zum ersten König von Ungarn krönen. Aus dem in Stammesfürstentümer gegliederten heidnischen Reich der Madjaren war ein christliches Königreich geworden