Nach der grausamen Unterwerfung des aufständischen Mailand im Jahr 1162 führte Kaiser Friedrich Barba‧rossa eine strenge Hand gegen die Städte und Kommunen Oberitaliens. Er wollte keine Rücksicht darauf nehmen, dass die von ihm erhobenen Ab‧gaben mit bisherigen Rechtsgewohnheiten brachen. Immer lauter wurden die Stimmen gegen die drückende Verwaltung des Kaisers. Selbst kaisertreue Städte wie Cremona und Pavia sollen ihm angedroht haben, sich von ihm abzuwenden, „wenn er nicht die Tyrannei aufgebe“. Zugeständnisse des Kaisers blieben nur vorübergehend, so dass man in Cremona verkündete, es sei besser, in Ehren zu sterben, als noch länger in solcher Schmach zu leben. Am 1. Dezember 1167 schlossen sich Venedig, Verona, Vicenza, Padua, Treviso, Brescia, Mailand, Lodi, Cremona, Piacenza, Mantua, Parma, Modena, Bologna und Ferrara zur Lombardischen Liga, dem Lombardenbund, zusammen. Im Kampf gegen Papst Alexander III., der 1159 aus einer schismatischen Wahl hervorgegangen war, war Friedrich Barbarossa damit ein gefährlicher Gegner erwachsen, trat der Lombardenbund doch offen für Alex-ander III. ein. Erbittert bekämpfte Barbarossa die Liga und ihre einzelnen Mitgliedskommunen, bis es 1183 schließlich zum Friedensschluss kam. Die rechtsgerichtete italienische Regionalpartei Lega Nord verweist noch heute auf ihre Bezüge zu diesem mittelalterlichen Städtebündnis.
1. Dezember 1167
Liga gegen den Kaiser
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