Chaos und Kriege beherrschten das Römische Reich des 3. Jahrhunderts n. Chr. Immer wieder beanspruchten verschiedene Feldherren den Kaiserthron. Einer dieser Usurpatoren, Diokletian, durchbrach die Spirale der Machtkämpfe: Er errichtete ein Mehrkaisersystem, die Tetrarchie. Keine überforderten Kaiser mehr, keine Dynastien mit unfähigen Söhnen. Zwei Augusti teilten sich das Reich auf und suchten sich jeweils einen Caesar als untergeordneten Mitherrscher. Unter Diokletian funktionierte das System. Doch 305 n. Chr. trat er zurück.
Sein Caesar Constantius wurde neuer Augustus. Der baute seinen Sohn Konstantin gezielt als Nachfolger auf. Als Constantius am 25. Juli 306 in Britannien starb, rief sein Heer Konstantin in Eboracum, dem heutigen York, zum neuen Augustus aus. Constantius’ Kollege und zweiter Augustus Galerius erkannte Konstantin zwar an, jedoch nur als Caesar. Konstantin musste sich zunächst mit dieser kleinen Lösung zufriedengeben. Sein dynastischer Anspruch aber hatte eine Kettenreaktion ausgelöst, und frühere Kaiser brachten sich und ihre Söhne wieder ins Spiel. Neue Usurpatoren betraten die Bühne, und die Lage wurde so verworren, dass Diokletian aus dem Hintergrund ein Machtwort sprach. Dennoch, die Tage der Tetrarchie waren gezählt: Konstantin verfolgte unbeirrbar seinen Traum und wurde im Jahr 325 endgültig zum Alleinherrscher Roms.