Seit Generationen war das Zweistromland zwischen Römern und Parthern umkämpft, denn dort verlief eine wichtige Handelsroute. 199 n. Chr. hatte Septimius Severus den Parthern eine so schwere Niederlage zugefügt, dass deren Reich in Thronwirren und einem Bürgerkrieg versank. Im Jahr 213 folgte Caracalla seinem Vater auf den römischen Thron und plante den entscheidenden Schlag gegen die Parther. Die senatorischen Geschichtsschreiber ließen kein gutes Haar an ihrem Herrscher und stellten ihn als kaum noch zurechnungsfähig dar. Doch Tatsache war: Durch die Schwächung der Parther bot sich tatsächlich eine Chance, Mesopotamien wieder unter römische Kontrolle zu bringen.
215 n. Chr. bereitete Caracalla seine militärische Großoffensive vor. Doch gleichzeitig wählte er den seiner Ansicht nach stärksten Thronanwärter in Parthien, Artabanos, aus und hielt um die Hand von dessen Tochter an. Dies sei für beide Reiche von Vorteil. Ob der Kaiser wirklich gehofft hatte, durch eine solche Lösung den Orient für sich zu gewinnen? Falls ja, wurde er enttäuscht. Der parthische Herrscher Artabanos lehnte ab, und Rom war brüskiert. Im Frühjahr 216 zog Caracalla mit seinem Heer nach Mesopotamien. Eine Entscheidung konnte er allerdings nicht mehr erzwingen, denn bereits im Folgejahr fiel er einem Attentäter zum Opfer. Doch auch die Tage der letzten Parther-Dynastie waren gezählt. Sie wurde ersetzt durch die Sassaniden, den neuen Erzfeind Roms.