„Wasser der Wehklage“ lautet die Übersetzung von „Waitangi“. Und zur Wehklage hat der Vertrag, den die britische Krone und gut drei Dutzend Maori-Könige 1840 an dem Fluß dieses Namens im Norden Neuseelands schlossen, häufig Anlaß gegeben. Nach der Entdeckung Neuseelands durch James Cook wollte London zunächst die Inselgruppe am Ende der Welt gar nicht zu seiner Kolonie machen. Ein Staat der Maori mit klaren Grenzen und Schutz für die britischen Bewohner, das war das erklärte Ziel. Mitte der 1830er Jahre jedoch nahmen auch Frankreich und die USA die Inseln in den Blick, es gab immer wieder Unruhen zwischen Maori und Briten, und außerdem machte sich ein britisches Wirtschaftsunternehmen daran, eine Art „private Kolonisierung“ Neuseelands vorzu?nehmen. Das Kolonialministerium in London sah keinen anderen Weg zur Wahrung der britischen Interessen als die „verhohlene“ Annexion: Man verlangte vom Gouverneur in spe William Hobson, er solle die Maori zu einer freiwilligen Machtübergabe bewegen. Der Vertrag von Waitangi, der genau das enthielt, war jedoch so vieldeutig, daß sich bis heute die Gemüter über ihn erregen. Vor allem in der Übersetzung ins Maori kann man ihn mit Fug und Recht auch als Rechtsgarantie der Queen für eine Selbstverwaltung der Maori verstehen. Und so begeht heute ein Teil der Bevölkerung den 6. Februar als Nationalfeiertag, während ein anderer für die Wiedergutmachung der Schmach von Waitangi demonstriert.
6. Februar 1840
Neuseeland unter britischer Herrschaft3. Februar 2005
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