Wochenlang hatten die alliierten Streitkräfte der deutschen Aufklä-rung vorgegaukelt, die geplante Invasion in der Normandie sei nur ein Ablenkungsangriff – der Hauptschlag sei wegen der kürzeren Wege eher in Norwegen und bei Calais zu erwarten. Diese gelungene Täuschung war einer der Gründe dafür, daß die am 6. Juni 1944 („D-Day“) zwischen Cherbourg und Caen gestartete Invasion zu einem Desaster für die deutschen Truppen wurde. Zudem waren diese vom frühen Angriffszeitpunkt überrascht und daher unvorbereitet. Stets betont wird auch die große Materialüberlegenheit der Alliierten gegenüber den Deutschen. Der entscheidende Grund für die mißglückte deutsche Abwehr der Inva?sion lag aber wohl darin, daß der konse?quent unter der Führung Eisenhowers vereinigten alliierten Streitmacht auf deutscher Seite ein ineffizientes Gewirr aus Kompetenzen und Kommandostrukturen gegenüberstand. Diese unklaren Hierarchien, die zu unterschiedlichen Abwehrkonzepten und gegenseitiger Behinderung bei der Abwehr des alliierten Angriffs führten, waren eine Folge von Hitlers Mißtrauen gegenüber den Militärs. Hitler, der noch lange den Hauptangriff bei Calais erwartete, verweigerte zudem den Nachzug von Verstärkung. All diese Faktoren hatten so ein Ergebnis: Der Vormarsch der Alliierten war erfolgreich.
6. Juni 1944
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