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Reichsinsignien als Faustpfand

Februar 1002

Reichsinsignien als Faustpfand

Nichts war vorbereitet. Kein Sohn, kein Erbe stand bereit. Als Otto III. völlig überraschend auf einem Romzug im Januar 1002 starb, stand das Reich auf einen Schlag ohne Haupt da. Klar war zunächst nur, daß der Leichnam des Kaisers ins deutsche Stammland zurück gebracht werden mußte. Und so machte sich ein Trauerzug auf über die Alpen, während sich die potentiellen Nachfolger in Stellung brachten. Rivalen gab es viele, doch nach sieben Jahren energischer Herrschaft als Herzog konnte Heinrich IV. von Bayern sich gegenüber den Konkurrenten durchsetzen. Einen entscheidenden Vorteil soll er sich dabei auf ungewöhnliche Weise verschafft haben. Als nämlich die Prozession mit den sterblichen Resten des Kaisers im bayrischen Polling Station machte, ließ er sich die Reichsinsignien aushändigen – eindringlicher konnte er seine Ansprüche nicht anmelden. Doch der Kölner Erzbischof Heribert war vorsichtig gewesen und hatte das wichtigste der Reichskleinodien, die Heilige Lanze mit dem in die Spitze eingelassenen Nagel vom Kreuz Christi, vorausgeschickt. Da nahm Heinrich kurzerhand den Bruder des Kölner Klerikers, Bischof Heinrich I. von Würzburg, in Geiselhaft. Schon war die Lanze da – und alle Zweifel am legitimen Anspruch Bayerns verflogen. Im Juni wurde der Herzog zum König Heinrich II. gekrönt.

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To|pi|nam|bur  〈m. 6 od. m. 1 od. f. 20〉 violette, essbare Knolle einer amerikan. Sonnenblumenart (Helianthus tuberosus), die auch in Europa, bes. Südfrankreich, gedeiht, wird wie die Kartoffel verwendet u. zubereitet; Sy Erdapfel ( … mehr

Her|me|neu|tik  〈f.; –; unz.〉 Kunst der Auslegung, Deutung von Schriften, Kunstwerken usw. [zu grch. hermeneutes … mehr

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