Seit der Missionar Rupert zu Beginn des 8. Jahrhunderts auf den Ruinen des römischen Iuvavum eine erste bescheidene Kirche errichtet hatte und der Ort 739 zum Bistum erhoben worden war, hatte die Niederlassung an der Salzach schnell zu erster Blüte gefunden. Unter Bischof Virgil etablierte sich nicht allein ihr neuer Name „Salzburg“, Virgil gründete zahlreiche Kirchen und Klöster und ließ eine erste Bischofskirche von gewaltigen Ausmaßen bauen. Gern hätte die baierische Adelsfamilie der Agilolfinger, große Förderer der Salzburger Kirchenpolitik, die Kirchenhoheit in Baiern (zu dem auch Salzburg gehörte) erlangt. Doch Frankenkönig Karl der Große hatte anderes im Sinn: Auf seine Bitte hin wurde Virgils Nachfolger, Bischof Arn, am 20. April 798 durch Papst Leo III. zum Erzbischof und Salzburg damit zum Erzbistum erhoben.
Grund dafür waren nicht allein die treuen Dienste, die Arn dem Frankenkönig geleistet hatte, sondern auch politische Erwägungen: Seit 791 kämpfte Karl gegen die heidnischen Awaren, die neuerrichtete Kirchenprovinz Salzburg war daher ein bedeutender Missionsstützpunkt. Dem Erzbistum waren die baierischen Bistümer Freising, Regensburg, Passau sowie Säben-Brixen unterstellt. Damit umfasste die Salzburger Kirchenprovinz nicht nur weite Teile des heutigen Bayern, Österreich und Südtirol, es reichte sogar bis nach Ungarn und Slowenien.