Am 1. Sextilis 30 v. Chr. – der Monat sollte später wegen dieser Ereignisse in „Augustus“ umbenannt werden – besiegelte Oktavian durch seinen Einzug in Alexandria den Sieg über Marcus Antonius. Diesen letzten Rivalen um die Alleinherrschaft hatte er im Jahr zuvor bei Actium vernichtend geschlagen. Der Entscheidungsschlacht war ein 13jähriger Bürgerkrieg vorausgegangen, der nicht nur Cicero, die Cäsarmörder und viele Bewohner des Reichs das Leben gekostet hatte, sondern letztlich die Römische Republik beendete.
Nach seiner Niederlage zog sich Antonius auf eine Insel vor Alexandria zurück, aus Trauer um den Verlust seiner Streitkräfte und Ärger darüber, daß so viele Freunde ihn verlassen hatten. Resigniert kehrte er schließlich in die Stadt zurück, zu seiner Gemahlin Kleopatra, der letzten Königin Ägyptens. Oktavian war schon vor den Toren der Stadt, da veranstaltete Antonius ein letztes prunkvolles Fest, während Kleopatra das gemeinsame Grabmal vorbereitete.
Das Ende des Paares erinnert an Romeo und Julia: Antonius hörte die falsche Nachricht von Kleopatras Tod und stürzte sich in sein Schwert. Er starb in den Armen Kleopatras. Deren Selbstmord durch Schlangengift wurde zu einer der berühmtesten Episoden der Geschichte. Mit ihrem Tod kam die Königin Oktavian zuvor, der sie gerne im Triumph durch Rom geführt hätte. Doch auch ohne diese „Trophäe“ hatte der Sieger Oktavian sein Ziel erreicht.