Das Tivoli in Kopenhagen sei eine der ältesten und großartigsten Anlagen dieser Art, so urteilte der Architekt Heinrich Wagner im „Handbuch der Architektur“ von 1885. Über 40 Jahre zuvor, am 15. August 1843, hatte das „Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall“ vor der Kopenhagener Stadtmauer seine Pforten für die ersten Gäste geöffnet. Der Name bezog sich auf den „Jardin de Tivoli“ in Paris und die „Vauxhall Gardens“ in London, mit denen man sich messen wollte. Auf anfänglich 60 000 Quadratmetern fanden die Besucher aus allen Schichten allerlei Amüsement: Theaterbühne, Kegelbahn, Eisenbahnkarussell und, nicht zu vergessen, eine Rutschbahn. Etliche Kioske boten den müden Erholungsuchenden eine bunte Auswahl an Erfrischungen.
Die beginnende Verdichtung der Städte im 19. Jahrhundert verstärkte das Verlangen der Stadtbewohner nach Erholung. Sogar den sozialen Frieden sollte der Park sichern helfen, konnte sich doch auch die ärmere Bevölkerung hier vergnügen. Der Initiator des Parks, Georg Carstensen, soll so auch den dänischen König Christian VIII. mit dem Argument überzeugt haben, dass Bürger, die sich amüsierten, weniger an Politik dächten.
Lange Öffnungszeiten und günstige Eintrittspreise förderten den Besuch. Das Kopenhagener Tivoli wurde ein voller Erfolg. Bereits im ersten Jahr besuchten fast 175 000 Gäste die Anlage. In den 1880er Jahren zählten die Veranstalter bereits alljährlich 600 000 Personen.