Alexander, König der Makedonen, hatte alles auf eine Karte gesetzt – und gewonnen. Mit seinem Heer war er von Griechenland aus immer weiter nach Osten in das Herzland seines Gegners, nach Persien, vorgedrungen. Anfang des Jahres 330 v. Chr. war der Feldzug entschieden und der persische Großkönig tot. Im Königspalast in Persepolis stieß Alexander auf den Kronschatz. Endlich konnte er seine Soldaten entlohnen! Schließlich kostete ihn seine Expedition jeden Tag rund 20 Talente (ein Talent waren etwa 25 Kilogramm) Silber, und er hatte noch 200 Silbertalente Schulden.
Doch nun hatte Alexander das große Los gezogen: In Persepolis und Ekbatana, der zweiten großen Residenz, die wenige Monate später in seine Hände fiel, lagen Silberschätze ungeahnten Ausmaßes. Allein Persepolis brachte Alexander 120 000 Talente Silber, Ekbatana den griechischen Quellen zufolge nochmals 180 000 Talente. Vor Alexander waren die athenischen Te-tradrachmen die beliebteste Währung im internationalen Handel gewesen, gewissermaßen der US-Dollar der Antike. Doch nun lösten Alexanders Silbermünzen, die im Gewicht gleich waren, sie ab. So setzte Alexander seine Münzen geschickt in die Tradition der Tetradrachmen und überflutete die Welt vom Hindukusch bis zum Balkan und von Ägypten bis nach Anatolien mit seinen „Alexandreiern“. Auch auf diesem Gebiet setzte der Makedonenherrscher also Maßstäbe: Viele Könige und Städte imitierten Alexanders Münzen noch 250 Jahre nach seinem Tod.