Ägypten war Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. ein Pulverfass. Es herrschte Pharao Ptolemaios VI., der nach ägyptischer Tradition mit seiner Schwester und Mitregentin Kleopatra II. verheiratet war. Doch deren jüngerer Bruder, Ptolemaios VIII., schielte begierig auf die Herrschaft. Um die Situation zu entschärfen, schob der König den Konkurrenten in die Kyrenaika ab, wo er autonom über Ägyptens nordafrikanische Gebiete herrschen durfte. Doch Ptolemaios VIII. wollte mehr: die reiche Insel Zypern. Dabei buhlten beide Brüder um die Gunst Roms, das sich aber zunächst zurückhielt.
Das änderte sich, als im Jahr 156/55 v. Chr. unzufriedene Untertanen auf Ptolemaios VIII. ein Attentat verübten. Dieser nutzte den Vorfall geschickt für seine Zwecke: Er gab bekannt, dass er – sollte er ohne Erben sterben – dem römischen Volk sein Reich vermachen werde. Das war vor allem erst einmal eine Werbeaktion Richtung Rom. Im Frühjahr 155 v. Chr. veröffentlichte Ptolemaios VIII. sein Dekret in einer Inschrift im Apollon-Tempel in Kyrene auf Zypern und zeigte öffentlichkeitswirksam im römischen Senat seine Wunden, die er bei dem Attentat davongetragen hatte. Er verschaffte sich so ein gewisses Wohlwollen; die Senatoren unterstützten seinen Anspruch auf Zypern, lehnten aber ein gewaltsames Vorgehen ab. Die Intrigen im Kampf um Ägyptens Thron hielten bis zum Tod Ptolemaios’ VI. im Jahr 145 v. Chr. an. Nun schwang sich Ptolemaios VIII. zum Pharao auf.