Ousamequin, besser bekannt unter seinem Titel Massasoit (Großer Sachem), war Anführer (Sachem) des Indianerstamms der Wampanoag im heutigen Massachusetts. Seuchen hatten unzählige der Seinen dahingerafft, zugleich bedrohten feindliche Stämme wie die Narraganset das Territorium der Wampanoag. Deshalb verfolgte er die Landung der Pilgerväter in Plymouth im November 1620 mit gespanntem Interesse, erhoffte er sich doch mächtige Verbündete gegen die Narraganset.
Im März 1621 besuchte Massasoit die Siedlung der Engländer, die ihm versichert hatten, an friedlichem Handel interessiert zu sein. In einem Vertrag übertrug er ihnen knapp 50 Quadratkilometer Land. Beide Seiten verpflichteten sich bei feindlichen Angriffen zu gegenseitiger Unterstützung. Die Wampanoag halfen englischen Quellen zufolge den Pilgervätern durch die schwierigen Anfangsjahre in Neuengland. Die Feier eines ersten, gemeinsamen Thanksgiving zwischen Siedlern und Indianern, wie der Gouverneur Edward Winslow romantisierend überliefert, ist umstritten, doch bestand wohl wirklich eine Freundschaft. Dennoch wurde das Bündnis wegen wachsender Forderungen der Siedler stark belastet. Massasoits Vermächtnis eines friedlichen Zusammenlebens mit den Engländern währte nach seinem Tod 1660/1662 nicht mehr lange: Unter seinem Sohn Metacomet kam es zwischen Indianern und Siedlern zu einem der blutigsten Kriege der nordamerikanischen Geschichte.